Tourtagebuch 2008 Edenkoben




25.08.2008
Nach 6 Jahren Abstinenz ging's endlich wieder los. Pünktlich eine halbe Stunde zu spät und nach einem sehr guten
Frühstück im Nassenhof war das Team nicht länger zu bremsen, außer vielleicht am Höfener Berg. Mit vollem Magen
und kalten Beinen ist es nicht leicht bis oben zu kommen. Aber nach den erstem Kilometern lief es immer besser, es
muss sich halt alles einlaufen, nicht nur das Rad. Und als das Wetter von "Nass" auf "nicht ganz so Nass" aufklärte
konnte nichts mehr passieren.
Gegen Mittag war dann früher als geplant Stadtkyll erreicht, aber wenn's läuft dann läuft's.
Die zweite Tagesetappe war dann doch etwas schwerer, und nach einer kurzen Einweisung, was "Links abbiegen"
und "Rechts abbiegen" bedeutet wurde der geplante Weg auch wieder benutzt. Es war aber gegen Ende doch ein
mühsames Fahren durch die Vulkaneifel, was wirklich kein Flachland ist.
Gegen halb sieben war dann endlich Daun in Sicht, und der letzte Berg vor dem Ortsschild verlangte noch mal alles
ab. Jetzt geht's erstmal unter die Dusche, dann was Essen und denn natürlich sofort ins Bett. Jaja....
Ach ja, noch schöne Grüße an die Damen vom Konsum, Entschuldigung bitte daß wir den Elsvorrat fast aufgekauft
haben. Aber wir brauchten noch Gastgeschenke und was zum Einreiben der müden Beine. Jegliche andere
Anwendungsart ist natürlich auf dem Tandem strengstens Verboten.
Reparaturen: ein Hinterradwechsel wegen defektem Ritzel.

26.08.2008
In Daun hat uns die Feuerwehr mit einer Italienischen Nacht überrascht mit sehr leckerem Käse und Wein aus der
Region der italienischen Partnerfeuerwehr. Die erste Nacht auf den Luftmatratzen ist noch recht unangenehm, und an
die Geräuschkulisse muss man sich erst wieder gewöhnen.
Heute  morgen ging's dann direkt hinter Daun auf den Maar-Mosel-Radweg, der sich als sehr schön sowohl von der
Landschaft als auch von der Streckenführung zeigte. Highlights waren die Tunneldurchfahrten, die zum Teil über 500m
lang sind.
Falls die Vennbahn als Radweg ausgebaut werden sollte ist dieser Weg als Vorbild sehr gut geeignet. Perfekt
ausgebaut und beschildert. Nur diese blöden Warnschilder mitten auf dem Weg, wenn Straßen gekreuzt werden und
leicht versetzt stehen, sind nicht empfehlenswert. Da drum zu kommen ist die reinste Zirkelei mit einem 5 Meter Rad,
nicht im geringsten Tandemgeeignet. Und wenn der Lenker zum erstem Mal vorne sitzt ist das eine echte
Herausforderung.
Eine Stunde zu früh sind wird dann trotz einer langen Mittagspause in Maring angekommen, aber nach dem Tag
gestern und dem langen Berg der morgen vor uns liegt ist ein ruhigerer Tag Gold wert.
Reparaturen: ein Schnürsenkel. Das Rad schnurrt wie eine Katze, Flo.

27.08.2008
Heute ging's nur Bergauf. Zwischendurch war nicht nur Schweiß in den Augen. Aber oben angekommen sind wir
immer! Nach dem ersten Berg raus aus Bernkastel-Kues über 6km war der schlimmste Teil eigentlich überwunden,
wenn nicht hier und da noch weitere, viel fiesere Berge im Hunsrück auf uns gewartet hätten. Hunsrück im wahrsten
Sinne des Wortes. Gegen Mittag gab es keine geöffneten  Restaurants, dass halt mitten im Wald die Restekiste
ausgepackt wurde. Hauptsache was zum Essen. Und Melone hält nicht ewig, wie B. K. aus M. bei A. feststellen
musste.
Nach vielen vielen Anstiegen war dann endlich Baumholder erreicht, auf uns warteten leckere Kaltschalengetränke
und Würstchen vom Grill.
Da schon was später morgen mehr.

28.08.2008
Nach einem sehr guten Frühstück bei der Freiwilligen Feuerwehr Baumholder durften wir die Höhenmeter, die wir
gestern hochgefahren sind wieder abbauen: 13 km nur bergab. Danach ging's durch Flusstäler weiter , so dass wir
kurz vor Mittag bereits 15 km vor Kaiserslautern waren. Dadurch konnten wir den Notmittag von gestern wieder
wegmachen: Ochsbrust mit Meerrettichsoße, gebackenen Blutwurst mit Spiegelei und Bratkartoffeln, Früchteeis,
Mousau Chololate oder so, Kaffee, Espresso und diverse Kaltgetränke, kurz ein sehr entspanntes Mittagspäuschen.
Bereits um 16 Uhr waren wir vor Ort, durften noch die Feuerwehr besichtigen und danach wurde gegrillt. Morgen noch
mal etwas in den Wald, dann sind wir da. Mal wieder viel zu früh zu Ende die Tour.

29.08.2008
Nachdem wir dann uns nicht mehr direkt im Gebäude der Feuerwehr Kaiserslautern verliefen, man lernt ja dazu,
mussten wir uns wohl oder übel der Tatsache stellen, das dies der letzte Tourtag sein wird. Also wie immer: Aufstehen,
Frühstücken, Packen, Verabschieden, Weg finden und dann weiter.
Vor uns lag der Pfälzer Wald und natürlich der ein oder andere Aufstieg, aber was soll uns noch erschrecken nach den
letzten Tagen? Eigentlich immer durch Wald ging's Richtung Osten unserem Tourziel entgegen. Und ehrlich, die Eifel
ist eine Metropole im direkten Vergleich zu den Örtchen, die wir unterwegs durchquert haben. Aber das Lächeln der
Leute beim vorbeifahren mit dem Rad ist immer wieder klasse.
Um nicht einzurosten war es natürlich notwendig, noch einen kurz vor Schluss einen draufzusetzten: die
Totenkopfstrasse im Pfälzer Wald. Eine kleine Strasse mit vielen Kurven, viel Steigungen, viel Natur und ein paar 
Bescheuerte mit einem 5 Meter Rad. Zum Teil gefahren und zum (größten) Teil geschoben kämpften wir uns nach
oben und auf der Kalmit waren die Mountainbiker längst nicht mehr so Cool wie sie dachten, gegen das Tandem hatte
dieser neumodische Schnickschnack keine Chance.
Der Rest der Tour: Bergab, kleine Weinprobe, nette kleine Winzerorte und dann nach fast 350 km die Feuerwache von
Edenkoben.
Die Honoratioren des Ortes wollen es sich natürlich nicht entnehmen lassen, uns würdig zu empfangen und
organisierten noch ein Stadtfest mit Feuerwerk an der Villa Ludwigshöhe. Um niemanden vor den Kopf zu stoßen
werden wir natürlich der Einladung folgen und notgedrungen den ein oder anderen Wein probieren. Morgen gibt's
dann Oldienight und Sonntag Radfahren auf der gesperrten Weinstrasse. Und damit der Abschluss der Tour 2008......
Das Rad lief Perfekt, kein Schild hat gelogen, nur einer hat sich aufgeregt und der Rest sich einfach nur gefreut.
Die nächste Tour ist auf jeden fall sicher.


Wir Danken allen Feuerwehren, die uns bei dieser Tour unterstützt haben, für Ihre Gastfreundschaft.